Chiropraktik bei Pferden –
Ursachen, Anwendungsbereiche und Symptome

Die Beweglichkeit der Wirbelsäule, Funktionstüchtigkeit der Gliedmaßen und Muskulatur sowie absolute Schmerzfreiheit in der Bewegung sind Grundvoraussetzungen, um die volle und willige Leistungsbereitschaft bei unseren Pferden zu erreichen.


Chiropraktiker prüfen die Beweglichkeit jedes einzelnen Wirbels der Wirbelsäule und stellen bei Einschränkungen der vollen Gelenksbeweglichkeit eines Zwischenwirbelgelenkes die Diagnose Subluxation oder auch Blockade, was der bekanntere Begriff sein dürfte. Chiropraktiker verstehen unter einer Blockade die funktionelle Fehlstellung eines Wirbels bzw. die Blockade seiner Gelenke. Das heißt, der normale Bewegungsspielraum des Wirbelgelenkes ist eingeschränkt. Steifheit, Muskelverspannungen und eine Beeinträchtigung der Leistungsfähigkeit können die Folge sein.

Wenn eine Einschränkung der Beweglichkeit bestimmter Wirbelsäulenabschnitte auftritt, versucht das Pferd die fehlende Flexibilität der Wirbelsäule zu kompensieren, indem es seine Körperhaltung verändert und dadurch andere Teile der Wirbelsäule oder die Gliedmaßen vermehrt belastet. Sekundär können so weitere Blockaden hervorgerufen werden. Ist die Beweglichkeit in einem Zwischenwirbelgelenk reduziert, kann dies auch Auswirkungen auf die Nerven haben, die zwischen diesen beiden Wirbeln aus dem Rückenmark austreten.

Auch bei jungen Pferden ist eine chiropraktische Behandlung im Rahmen der Vorbeugung von Problemen des Bewegungsapparates und dem Ausgleich der natürlichen Schiefe durchaus sinnvoll.

Durch die chiropraktische Behandlung können Veränderungen in Gelenken oder chronische Erkrankungen nicht "weggezaubert" werden. Jedoch werden Kompensationsmechanismen behoben, sekundär entstandene Probleme beseitigt und das Wohlbefinden Ihres Tieres deutlich verbessert.

Ursachen von Blockaden
  • Traumen wie Sturz, Stolpern, Festliegen in der Box
  • Gelenksprobleme oder Schmerzen der Gliedmaßen
  • Lahmheiten
  • Bewegungsmangel
  • Sitzprobleme des Reiters
  • Vernachlässigte Hufpflege oder falsche Hufeisen
  • unangepasste Sättel
  • Leistung in verschiedenen Disziplinen können die Wirbelsäule auf unterschiedliche Weise belasten
  • Narkosen
  • Geburtsprobleme
  • Alter
Symptome
  • reduzierte Leistungsfähigkeit
  • Antriebs- und Lustlosigkeit, Unwilligkeit
  • Haltungsanomalien
  • Taktfehler, Schrittverkürzung
  • Steifheit in Biegung und Stellung
  • Probleme in Versammlung oder Seitwärtsgängen
  • Verweigern am Sprung
  • Schwierigkeiten in der Vorwärts – Abwärts – Streckung
  • Probleme mit der Gewichtsaufnahme auf die Hinterhand
  • Verwerfen im Genick, nicht durch´s Genick gehen, auf den Zügel legen
  • Schwierigkeiten im Rechts- oder Linksgalopp
  • Schwingt nicht im Rücken, Wegdrücken des Rückens
  • Schweif wird schief getragen
  • Schleifen der Hintergliedmaße
  • ungleiche Abnutzung der Hufeisen
  • Steigen, Buckeln und andere Abwehrreaktionen
Schmerzsymptome
  • Schnappen und Anlegen der Ohren beim Putzen oder Satteln
  • Verhaltensänderung
  • ängstlicher oder angespannter Gesichtsausdruck
  • Widersetzlichkeit beim Reiten
  • Pferd entzieht sich dem Reiter durch Wegdrücken des Rückens oder Kopfschlagen
  • Schweifschlagen
  • Ungehorsam beim Springen
  • Berührungsempfindlichkeit
Funktionsstörungen
  • unsymmetrisches Schwitzen
  • ungewöhnlicher Juckreiz
  • übermäßige Kotwasserproduktion
  • häufiges Auftreten von Koliken
Ältere und chronisch kranke Pferde
Ebenso hat die chiropraktische Behandlung positive Effekte in der Rekonvaleszenz nach Operationen oder langwierigen orthopä-
dischen Erkrankungen (z.B. Sehnen-
schäden, Hufrollenentzündungen, sonstige Lahmheiten), sowie bei älteren Pferden, die unter altersbedingten Bewegungs-
problemen leiden, wie z.B. Spat oder Arthrosen.